Claudia Marolf, was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Lektorat und einem Korrektorat?

Das Lektorat ist die Vorstufe des Korrektorats. Idealerweise merzt man erst holprige Textstellen aus und sorgt für einen flüssig lesbaren und klar verständlichen Text. Neben der logischen Struktur und sachlichen Richtigkeit sind die Tonalität und Leserorientierung zentral. Zudem achte ich als Lektorin darauf, dass Begriffe einheitlich verwendet werden. Ziel ist ein inhaltlich und stilistisch lupenreiner Text.

 

Wünscht der Auftraggeber ein reines Korrektorat, geht es in erster Linie darum, Grammatik- und Rechtschreibefehler zu korrigieren. Allerdings sollte man auch hier, gleich wie beim Lektorat, ein Auge auf Logik, inhaltliche Richtigkeit und einheitliche Schreibweisen haben. Der Text wird zudem auf seine Übereinstimmung mit den Corporate-Language-Richtlinien hin geprüft – falls solche sprachlichen Vorgaben kundenseitig vorhanden sind. Immer wichtiger wird auch der Aspekt der sprachlichen Gleichstellung. Und schliesslich legt unser Berufsstand auch Wert auf saubere (Mikro-) Typographie.

 

Zwei Durchläufe wären optimal: erst ein Lektorat und anschliessend ein Korrektorat respektive eine Revision. Meiner Erfahrung nach ist aber ein Korrektorat mit gleichzeitiger Textoptimierung gängiger.

 

Die Expertin

Claudia Marolf liebt und lebt Sprache. Die studierte Sprachwissenschaftlerin und diplomierte Korrektorin ist ein mehrsprachiger Sprachprofi mit jahrzehntelanger Erfahrung.

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